Qi Gong

Qigong ist die Arbeit mit dem Qi, welches im Chinesischen für die Lebensenergie steht. Es eignet sich darum besonders gut zur Gesundheitspflege.

Es enthält eine Vielzahl von Praktiken: Übungen zur Unterstützung der körpereigenen Heilkräfte, bewegte Übungen wie Baduanjin (chin., Acht Brokatfäden) sowie stille Stand- und Atmungsübungen. In Verbindung mit einem mentalen Training wirken diese entspannend und erhöhen die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Körperliches und geistiges Wohlbefinden werden sichtlich verbessert und die persönliche Ausgeglichenheit gesteigert.

«Feintuning» für Körper und Geist

Diesen Teilbereichen wirst du regelmässig begegnen:

Aufwärmen Daoyin
Übungen in Ruhe Jinggong
Übungen in Bewegung Donggong
Massageübungen Anmo und Paiji
   

Gleich wie im Taiji sollen die Übungen uns helfen, unseren eigenen Körper besser zu verstehen und optimal einzusetzen. Über das Verständnis der Biomechanik gelangen wir zu einem verschleissfreieren und kräfteschonenderen Umgang mit uns selbst – wie eine Art «Feintuning».

Atmung, Konzentration (Yi) und Haltung

Obwohl Qigong lediglich ein Oberbegriff für verschiedenste Stilrichtungen ist, sind diese drei Schlüsselpunkte allen Stilen gemeinsam. Im Training geht es immer wieder um die ausgewogene Kombination dieser drei Aspekte, um die Balance wiederzufinden und zu verstärken. Intensiv geschult werden sie in den verschiedenen Formen welche unser Training beinhaltet:

● Baduanjin Die Acht Brokatübungen
● Hunyuan Qigong Entspannungs- und Lockerungsübungen
● Yiquan Yangsheng Qigong Kräftigungs- und Zentrierungsübungen
● Zhan Zhuang Qigong Standübungen
● Wudang 5 Tiere Qigong nach Ismet Himmet
● Fangsonggong und Bufagong Taiji Qigong aus Wudang
● Wasser Qigong nach Gianfranco Pace

China3

Wichtige Prinzipien

Auf folgende Schlüsselpunkte legen wir im Qigong-Training besonderen Wert:

●    Wir verbinden Natürlichkeit, Entspannung des Körpers und Gelassenheit mit beharrlichem Üben (gongfu). Das unterstützt die Tendenz des menschlichen Organismus, das Innere Gleichgewicht herzustellen (Homöodynamik) und Energie aufzubauen.
●    Die Aspekte von Ruhe und Bewegung, Innen und Aussen, Kraft und Weichheit, Anspannung und Entspannung sind relativ, dass heisst keine absoluten Gegensätze.
●    Das richtige Mass zu finden: nicht zuviel, aber auch nicht zu wenig
●    Unten fest verankert sein, oben leicht und beweglich
●    Das Qi folgt dem Yi, das Li folgt dem Qi: Die Aufmerksamkeit (Yi) lenkt die Energie (Qi), welche die Basis für sämtliche Körperbewegung ist (Li: Muskelkraft).
●    Wir erkennen Entwickungstendenzen und geben ihnen nach, indem wir kleine, individuelle Anpassungen vornehmen.

Siehe auch Prinzipien des Taijiquan

Qigong Training in Shandong

Kurze Geschichte des Qigong

Der Ursprung des Qigong ist nicht vollständig geklärt. Sicher ist, dass am Anfang des Qigong die Beobachtung der Pflanzen- und Tierwelt stand. Die von Ackerbau und Jagd lebenden Völker schauten sich Prozesse in der Natur ab und nutzten dieses Wissen für ihr Überleben. Dies spiegelt sich noch heute in Tiernamen wie Affe, Tiger oder Kranich wieder, welche gewisse Übungen und Schrittfolgen des Qigong tragen. 

Energieübungen, die dem heutigen Qigong ähnlich sind, finden seit langem in der Chinesischen Geschichte. Das erste Mal schriftlich erwähnt wurden ähnliche Prinzipien vor ca. 2000 Jahren. Zum Beispiel “Dao Yin”, ein Prinzip, das Qi zu leiten oder auch “Yangshen”, eine Technik zur Lebenspflege. Auch in der Abhandlung „Tao-Te-King“ (Daodejing) aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., welche Laotse zugeschrieben wird, wird Qigong als heilende Kraft erwähnt. Bereits auf einem Seidentuch aus dem Grab des König Ma aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. sind 44 Körperübungen zu sehen, welche alle Merkmale des heutigen Qigong aufzeigen. 

Der Begriff „Qigong“ soll im 4. Jh. n. Chr. das erste Mal aufgetaucht sein. Eine grössere Verbreitung fand er in der Ming-Dynastie vom 14. bis 17. Jahrhundert. Die Energieübungen haben sich im Laufe der Zeit insbesondere in den Klöstern Chinas weiter entwickelt und sind heute fester Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. So wie wir ihn heute kennen, also als Gattungsbegriff für Bewegungs-, Selbstheilungs- und Meditations-Methoden, wird Qigong erst seit Mitte des letzten Jahrhunderts verwendet.

Tempel in Hongkong
 

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